Vortrag Prof. Dr. Thorwart im Bürgerhaus Backnang im Fritz-Schweizer Saal
Die Sitzplätze im Fritz-Schweizer Saal waren schon früh besetzt, so mussten Zuhörer teils auf dem Boden sitzen oder standen bis ins Foyer hinaus.

Prof. Dr. Thorwart (Universitätsprofessor für Theoretische Physik) sprach auf Einladung der BI Walderhalt statt Windindustrie und des Vereins Naturerhalt des Schwäbisch-Fränkischen Waldes über das Scheitern der Energiewende und über mögliche Alternativen zur Erreichung der Klimaneutralität.
Die Erneuerbaren können nicht zur stabilen Stromversorgung beitragen, was der Vortragende am Beispiel des 6.November 2024 , Tag des „Ampelendes“, aufzeigte: Nachmittags um 14.00 Uhr erreichte der Ertrag der Windräder in Deutschland ganze 44 MW, das sind ganze 0,06% der installierten Leistung und der Sonneneintrag war ebenso marginal. Um 18.00 Uhr an diesem Tag betrug der Strompreis 80 Cent pro Kilowattstunde. Und nicht nur die im Winter häufig vorkommenden Dunkelflauten, sondern die enormen Netzausbaukosten für die einzelnen „Kraftwerke“ des Windes von fast 1 Billion Euro bis 2030 führen zum zweithöchsten Strompreis weltweit für den Verbraucher.
Am Beispiel der Gemeinde Aspach machte Herr Thorwart deutlich wie die Rechnung für den Verbraucher aussieht. Aspach (8.200 Ew.) bekommt für die 4 Windräder jährlich 100 000 €, also in 10 Jahren 1 Million, seine Bürger sind aber jährlich mit 1.500€, also mit ca. 12 Mill. € in 10 Jahren belastet durch den Netzausbau.
In seinen weiteren Ausführungen wies er auf die Abhängigkeit von Stromimporten, die Steigerung des CO2 Preises seit 2017 um 1000% auf 50 €/t als zusätzliche Preistreiber hin und das bei gleichzeitigem Hochfahren der fossilen Kraftwerke um die Stromnetze stabil zu halten. Die Kosten durch das EE-Gesetz beliefen sich 2022 auf 3,3 Mrd. €. Mit öffentlich zugänglichen Zahlen belegte Herr Thorwart, dass je mehr Erneuerbare Energie installiert wird, der Strom immer teurer werden wird.

Für den Physiker ist aufgrund der Energiedichten der verschiedenen Kraftwerksarten nur die Atomenergie in der Lage eine klimaneutrale und unabhängige Stromversorgung zu garantieren. Dies ist möglich durch die neue Generation der „Dual Fluid“ Kernreaktoren, von denen weltweit schon 6 Anlagen im Bau sind. Diese Anlagen können die gebrauchten Brennstäbe verwerten und der daraus entstehende Müll würde nur noch 300 Jahre strahlen. Das Besondere dieser 4. Generation von Atomreaktoren ist die Unmöglichkeit einer Explosion und dass sie nicht zur Plutoniumproduktion für Atomwaffen taugen. An der Entwicklung sind die TU München und TU Dresden beteiligt, die seit November 2024 einen Prototyp in Ruanda bauen, weil in Deutschland ein Verbot der Entwicklung von Atomreaktoren besteht. Nach der Einschätzung von Herrn Thorwart dürfte ein erster Betrieb dieser Reaktoren in etwa 5 Jahren möglich sein.
Das Publikum war außerordentlich begeistert, was sich auch in der enormen Spendenbereitschaft zeigte, wofür sich die Veranstalter an dieser Stelle herzlichst bedanken.